In einem verborgenen Garten, in dem die Blumen im Mondlicht leuchteten und die Schmetterlinge Sterne auf ihren Flügeln trugen, lebte eine winzige Fee namens Luna. Luna war nicht wie die anderen Feen, die sich um Blumen kümmerten oder Tautropfen sammelten. Lunas größte Freude und wichtigste Aufgabe war es, den kleinen Kindern auf der Welt zu helfen, sanft einzuschlafen. Sie besaß einen ganz besonderen Schlafzauber.
Jede Nacht, wenn die Sonne langsam am Horizont versank und die Welt in ein warmes Rot tauchte, spannte Luna ihre schillernden Flügel aus. Sie trug ein Kleid aus Mondschein und hatte winzige Glühwürmchen in ihren Haaren, die ihr den Weg leuchteten. In ihren kleinen Händen hielt sie einen winzigen Beutel, gefüllt mit funkelndem Schlafstaub, den sie aus den sanftesten Wolken und den süßesten Träumen sammelte.
Lunas erste Station war meistens das Zimmer der kleinen Lena. Lena war ein sehr aktives Mädchen, das es liebte, bis spät in die Nacht zu spielen. Aber wenn es Zeit zum Schlafengehen war, waren ihre Gedanken noch voller Abenteuer und Lachen. Luna schwebte sanft durch das offene Fenster, so leise, dass Lena sie nicht bemerkte. Sie setzte sich auf Lenas Fensterbrett und summte ein kleines, melodiöses Lied, das wie das Rascheln der Blätter im Wind klang.
Während Luna sang, streute sie vorsichtig den Schlafstaub über Lenas Bettdecke. Der Staub glitzerte wie Tausende winziger Sterne und legte sich sanft auf Lenas Kissen. Lenas Augen, die eben noch so wach gewesen waren, wurden langsam schwerer. Ihre Abenteuergedanken verwandelten sich in sanfte, friedliche Bilder. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie in einen tiefen, erholsamen Schlaf glitt.
Als Nächstes besuchte Luna den kleinen Leo. Leo hatte manchmal Angst im Dunkeln. Er kuschelte sich fest unter seine Decke und lauschte jedem Geräusch. Luna wusste, dass Leo nicht nur Schlaf, sondern auch Geborgenheit brauchte. Sie schwebte über sein Bett und webte mit ihren Flügeln einen kleinen Schutzschild aus Mondlicht um ihn herum. Dieser Schild ließ alle Sorgen und Ängste verschwinden und erfüllte Leos Zimmer mit einem warmen, goldenen Schimmer.
Dann flüsterte Luna leise, fast unhörbar, einen kleinen Reim: „Träume süß, mein kleiner Held, beschützt in deiner eignen Welt. Bis die Sonne wieder lacht, schlaf nun fest die ganze Nacht.“ Leos angespannte Schultern entspannten sich, und er atmete tief ein. Er fühlte sich sicher und geborgen und träumte bald von fliegenden Teppichen und mutigen Rittern.
Luna flog weiter, von Haus zu Haus, von Kind zu Kind. Sie besuchte die kleine Mia, die sich immer Sorgen machte, ob ihre Puppen auch gut zugedeckt waren. Luna gab jeder Puppe einen winzigen Hauch Schlafstaub, damit Mia beruhigt einschlafen konnte. Sie besuchte den kleinen Ben, der manchmal noch ein Glas Wasser brauchte, und Luna sorgte dafür, dass sein Wasserglas auf dem Nachttisch stand, bevor Ben überhaupt danach fragen konnte.
Lunas Arbeit war anstrengend, aber sie liebte jede Minute davon. Sie wusste, dass ein guter Schlaf für jedes Kind wichtig war. Er gab ihnen Kraft für neue Abenteuer am nächsten Tag und half ihnen, zu wachsen und zu träumen.
Wenn der erste Hauch des Morgens die Sterne langsam verblassen ließ, kehrte Luna erschöpft, aber glücklich, in ihren magischen Garten zurück. Sie kuschelte sich in eine weiche Rosenblüte und schlief selbst ein, um sich für die nächste Nacht auszuruhen. Und während sie schlief, flüsterten die Blumen und Schmetterlinge leise: „Danke, Luna, für die süßen Träume, die du uns allen schenkst.“



















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