Na klar, da habe ich eine tolle Geschichte für dich! Hier ist sie:
Titel: Der Bademeister und die sprechende Quietscheente
Es war einmal ein Sommer, so heiß, dass selbst die Eisberge in der Tiefkühltruhe anfingen zu schwitzen. Und in diesem superheißen Sommer gab es nur einen Ort, an dem man sich abkühlen konnte: das Freibad Sonnenstrahl!
Dort regierte Bademeister Bruno, ein Mann mit einem Schnurrbart, der so buschig war wie ein Vogelnest, und einer Trillerpfeife, die lauter pfeifen konnte als ein startendes Raumschiff. Bruno liebte sein Freibad über alles. Er sorgte dafür, dass niemand ins Nichtschwimmerbecken sprang, dass keine Wasserschlachten mit zu viel Spritzerei stattfanden und dass alle brav ihre Pommes am Kiosk aßen und nicht im Wasser.
Eines Dienstagmorgens, als die Sonne noch ganz verschlafen am Himmel hing, fand Bruno beim Saubermachen des Babybeckens etwas Merkwürdiges. Zwischen einem verrosteten Eimerchen und einem einsamen Schwimmflügel schwamm eine Quietscheente. Aber nicht irgendeine Quietscheente! Diese Ente hatte leuchtend pinke Bäckchen, eine winzige Sonnenbrille auf dem Schnabel und… sie lächelte!
Bruno hob die Ente hoch. „Na, du kleiner Gummifreund“, brummte er. „Hast du dich hier verirrt?“
Die Ente wackelte mit dem Kopf. „Verirrt? Ich? Niemals! Ich bin Quackeline, die berühmteste Quietscheente der Welt! Und ich habe mich hier niedergelassen, weil ich gehört habe, dass es hier die beste Pool-Party aller Zeiten geben soll!“
Bruno wäre fast vor Schreck ins Wasser gefallen. Eine sprechende Quietscheente! Und dann auch noch so frech! „Pool-Party? Hier? Niemals! Das Freibad Sonnenstrahl ist ein Ort der Ruhe und Ordnung!“, rief Bruno und hielt die Ente fest.
„Ach Quatsch mit Soße!“, quakte Quackeline. „Ein bisschen Spaß muss sein! Stell dir vor: Wasserballett mit Schwimmflügeln, eine Rutschbahn-Rallye und natürlich ein großes Finale mit dem größten Wasserspritzer aller Zeiten!“
Bruno schüttelte den Kopf. So etwas hatte er noch nie erlebt. Aber Quackeline ließ nicht locker. Den ganzen Morgen quakte sie Bruno in den Ohren, während er seine Runden drehte. Sie schlug vor, die Schwimmreifen zu bunten Blumen zu arrangieren und die Poolnudeln als Schwerter für ein Ritterturnier zu benutzen.
Als die ersten Badegäste kamen, war Quackeline schon in ihrem Element. Sie saß auf Brunos Schulter und flüsterte ihm Ideen zu. „Schau mal, der kleine Max! Der traut sich nicht vom Dreimeterbrett! Sag ihm, er soll springen wie ein Froschkönig!“
Bruno, ganz gegen seine Gewohnheit, rief zu Max hinauf: „Sei ein Froschkönig, Max! Quack!“ Max, überrascht und amüsiert, lachte und sprang mit einem riesigen Platsch ins Wasser.
Im Laufe des Tages veränderte Quackeline das Freibad Sonnenstrahl komplett. Sie überredete Bruno, ein Wettrutschen zu veranstalten, bei dem derjenige gewann, der am lautesten jubelte. Sie organisierte ein „Wer kann am längsten die Luft anhalten und dabei lustige Grimassen schneiden“-Wettbewerb. Und sie schaffte es sogar, dass Oma Erna, die sonst immer nur vorsichtig ihre Zehen ins Wasser tunkte, eine Runde im Becken tanzte – mit Schwimmflügeln und einem breiten Grinsen.
Bruno war zuerst entsetzt. Seine Ordnung war dahin! Überall lachende Kinder, planschende Erwachsene und eine Quietscheente, die Anweisungen gab. Aber dann sah er etwas Besonderes: Alle hatten so viel Spaß! Das Freibad war lebendiger und fröhlicher als je zuvor.
Am Nachmittag kam der Höhepunkt: Quackeline hatte Bruno überzeugt, eine Riesen-Wasserschlacht zu veranstalten. „Aber nur mit Wasserbällen, Bruno! Und jeder muss dabei lachen!“, hatte sie gesagt.
Das ganze Freibad verwandelte sich in ein riesiges Plansch-Chaos. Wasserbälle flogen durch die Luft, Kinder und Erwachsene jagten sich mit Spritzpistolen (die Quackeline heimlich aus dem Fundbüro geholt hatte) und lautes Gelächter erfüllte die Luft. Sogar Bruno, der normalerweise nur ernst dreinschaute, musste lachen, als ihm ein kleiner Junge einen Wasserball ins Gesicht warf.
Als die Sonne langsam unterging und die letzten Badegäste sich müde und glücklich auf den Heimweg machten, saß Bruno mit Quackeline am Beckenrand.
„Weißt du, Quackeline“, sagte Bruno leise, „ich glaube, du hast Recht gehabt. Ein bisschen Spaß muss sein.“
Quackeline quakte zufrieden. „Na klar, Bruno! Das Leben ist wie ein Schwimmbecken: Manchmal muss man einfach reinspringen und das Planschen genießen!“
Von diesem Tag an war das Freibad Sonnenstrahl nicht mehr nur ein Ort der Ruhe und Ordnung. Es war der Ort der fröhlichsten Pool-Partys, der lustigsten Wettbewerbe und der sprechenden Quietscheente Quackeline, die immer dafür sorgte, dass Bademeister Bruno und alle Badegäste ein Lächeln im Gesicht hatten. Und Bruno? Er trug fortan immer eine winzige Quietscheente an seiner Trillerpfeife – als Erinnerung daran, dass ein bisschen Quatsch das Leben viel schöner macht.



















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