Es war einmal, in einem kleinen, zuckrigen Haus, das wie ein riesiger Geburtstagskuchen aussah, lebte ein kleiner Junge namens Finn. Finn liebte alles, was süß war, besonders aber liebte er Muffins. Er war so verrückt nach ihnen, dass er sogar einen Muffin als Haustier hatte! Nun, kein gewöhnlicher Muffin, versteht sich. Finns Muffin hieß Krümel und hatte winzige Flügel aus Zuckerglasur, mit denen er durch das Haus flattern konnte.
Eines sonnigen Dienstagmorgens, als Finn gerade ein riesiges Stück Erdbeertorte zum Frühstück aß und Krümel auf seiner Schulter saß und vergnügt kleine Schokoladenstückchen knabberte, hörten sie plötzlich ein lautes „PLUMPS!“ aus dem Garten.
„Was war das denn?“, fragte Finn und wischte sich den Sahneschnurrbart weg.
Krümel, der immer der mutigste Muffin war, piepste aufgeregt und flatterte zur Tür. Als Finn und Krümel in den Garten rannten, trauten sie ihren Augen kaum. Direkt in Finns riesiges Blumenbeet, das voller Gummibärchenblumen und Lutschersträuchern war, war etwas Großes und Glitzerndes gelandet. Es war… ein Einhorn! Aber nicht irgendein Einhorn. Dieses Einhorn hatte eine Mähne aus kunterbunten Zuckerwatte und ein Horn, das wie ein gedrehter Regenbogen aussah. Und das Witzigste: Es trug einen kleinen, viel zu engen Anzug mit Faultier-Muster!
Das Einhorn sah Finn mit großen, traurigen Augen an. „Oh je“, schnaubte es und ein kleines Wölkchen Zuckerwattestaub entwich seiner Nase. „Ich glaube, ich habe mich verirrt. Und mein magisches Glitzerpulver ist alle!“
Finn und Krümel sahen sich verdutzt an. Ein Einhorn, das Glitzerpulver brauchte? Das war ja verrückter als ein Muffin, der fliegen konnte!
„Keine Sorge!“, rief Finn. „Wir helfen dir! Aber zuerst… wie heißt du und wo kommst du her?“
„Ich bin Glitzerhuf, vom Land der leuchtenden Lollipops“, antwortete das Einhorn. „Und ich war auf dem Weg zu einer ganz wichtigen Glitzerparty, als mir mein Pulver ausgegangen ist. Ohne Glitzer kann ich nicht nach Hause fliegen!“
„Das ist ja doof“, sagte Finn. „Aber keine Panik, wir finden bestimmt welches!“
Also machten sich Finn, Krümel und Glitzerhuf auf die Suche nach Glitzerpulver. Zuerst gingen sie in die Küche, denn dort gab es immer die meisten Glitzerstreusel für Muffins. Aber leider war das nur Essglitzer und kein magisches Glitzerpulver. Krümel versuchte, etwas Glitzer aus einem Einhorn-Cupcake herauszukratzen, aber das Einhorn Glitzerhuf schüttelte traurig den Kopf.
„Das ist nicht das Richtige“, seufzte Glitzerhuf. „Ich brauche echtes, magisches Einhorn-Glitzerpulver!“
„Vielleicht wissen die Erdbeer-Frösche im Froschteich etwas!“, schlug Finn vor. Im Froschteich lebten tatsächlich Frösche, die aussahen wie riesige, quakende Erdbeeren. Und sie waren bekannt dafür, die geheimnisvollsten Dinge zu wissen.
Als sie am Froschteich ankamen, quakten die Erdbeer-Frösche aufgeregt. „Quak! Glitzerpulver, quak? Das gibt es nur auf dem schwebenden Wackelpudding-Berg, quak! Aber seid gewarnt, dort wohnt der grummelige Gummibärchen-Riese!“
Finn schluckte. Ein Gummibärchen-Riese! Das klang nicht gerade nach Spaß. Aber für ein Einhorn in Not musste man mutig sein!
Sie machten sich auf den Weg zum Wackelpudding-Berg. Es war ein riesiger, wabbeliger Berg, der aussah wie ein gigantischer, grüner Wackelpudding, und er schwebte tatsächlich ein paar Meter über dem Boden! Um hinaufzukommen, mussten sie auf riesigen, federnden Marshmallows hüpfen, die als Stufen dienten. Krümel flatterte voraus und Finn und Glitzerhuf folgten ihm.
Oben angekommen, sahen sie den Gummibärchen-Riesen. Er war riesig, grummelig und… er schnarchte! Sein ganzes Fell bestand aus bunten Gummibärchen, und auf seinem Bauch lag ein riesiger Sack voller… Glitzer!
„Das muss es sein!“, flüsterte Glitzerhuf aufgeregt.
Aber wie sollten sie den Sack bekommen, ohne den Riesen aufzuwecken? Plötzlich hatte Finn eine Idee. „Krümel! Du bist der schnellste Muffin der Welt! Kannst du ein paar Gummibärchen vom Riesen klauen? Vielleicht lenkt das ihn ab!“
Krümel nickte mutig und flatterte vorsichtig zum Riesen. Er pickte sich ein paar Gummibärchen vom Bauch des Riesen und flog schnell zurück. Der Riese grummelte im Schlaf, aber er wachte nicht auf.
„Super!“, flüsterte Finn. „Jetzt Glitzerhuf, versuch du mal, den Sack zu holen, während er von den fehlenden Gummibärchen träumt!“
Glitzerhuf schlich sich leise zum schlafenden Riesen. Ganz vorsichtig schob er den Sack Glitzerpulver von seinem Bauch. Doch in diesem Moment nieste der Riese! „Hatschi!“ Ein riesiges Gummibärchen-Nieswölkchen umhüllte sie alle.
Der Gummibärchen-Riese wachte auf! „Wer stört meinen Gummibärchen-Schlaf?“, brummte er und rieb sich die Augen, die aussahen wie zwei riesige Lutscher.
Finn, Krümel und Glitzerhuf zitterten. Aber Finn, immer der mutigste, sprach als Erster. „Äh, guten Tag, Herr Riese! Wir… wir brauchen dringend etwas von Ihrem Glitzerpulver. Unser Freund Glitzerhuf muss nach Hause fliegen!“
Der Riese sah sie mit seinen Lutscher-Augen an. Dann sah er den fast leeren Sack in Glitzerhufs Hufen. Er seufzte. „Na gut. Ich habe ja genug. Aber nur, wenn ihr mir dafür ein Lied singt!“
Finn, Krümel und Glitzerhuf waren überrascht. Ein Lied? Also stimmten sie ein lustiges Lied über fliegende Muffins und glitzernde Einhörner an. Der Gummibärchen-Riese lachte so laut, dass der ganze Wackelpudding-Berg wackelte.
Nach dem Lied gab der Riese Glitzerhuf den Sack voll Glitzerpulver. „Viel Glück auf deiner Reise!“, sagte er. „Und kommt bald wieder und singt mir noch ein Lied!“
Glitzerhuf war überglücklich! Er streute das magische Glitzerpulver über sich, und sein Horn begann hell zu leuchten. „Vielen Dank, meine Freunde! Ich werde euch nie vergessen!“
Mit einem letzten Glitzerspritzer flog Glitzerhuf in den Himmel und verschwand in einem Meer von Regenbogenfarben.
Finn und Krümel winkten ihm nach. Sie waren zwar etwas müde, aber auch sehr stolz. Sie hatten einem Einhorn geholfen, nach Hause zu fliegen! Und das Beste war: Sie hatten einen neuen Freund gefunden und ein lustiges Abenteuer erlebt. Und von diesem Tag an gab es im Haus von Finn immer einen kleinen Glitzerspur auf dem Boden – eine Erinnerung an den fliegenden Muffin und das verschwundene Einhorn, das am Ende doch nicht ganz so verschwunden war.



















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